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Was ist bei Linux anders?

Es gibt bestimmte Dinge, die bei Linux einfach anders sind, als bei anderen Betriebssystemen.

Die Verzeichnishierarchie:

Bei z.B. Windows besitzt jedes Laufwerk, seinen eigenen Verzeichnisbaum. Bei Linux existiert nur ein großer Verzeichnisbaum. Ganz oben gibt es das root-Verzeichnis, (engl. root=Wurzel) und alle Verzeichnisse, Dateien und Laufwerke sind Zweige dieses Wurzelverzeichnisses. Geschrieben wird das oberste root-Verzeichnis mit „/“.     

Beispiel mit Windows: 

  • Laufwerk A: Diskettenlaufwerk
  • Laufwerk C: erste Festplatte, Partition 1 (sda1)
  • Laufwerk D: erste Festplatte, Partition 2 (sda2)
  • Laufwerk E: zweite Festplatte (sdb1)
  • Laufwerk F: DVD  (hda)
  • Laufwerk G: USB-Stick  (sdc1)

    Unter Linux würde es z.B. wie folgt aussehen:

  • /                      Das Wurzel Verzeichnis befindet sich auf der 1. Partition der erste Festplatte. 
  • /Daten             Die 2. Partition der ersten Festplatte wurde als Daten-Verzeichnis in das root-Verzeichnis eingebunden. 
  • /home              Die zweite Festplatte wurde als Home-Verzeichnis in das root-Verzeichnis eingebunden.
  • /media/floppy   Das Diskettenlaufwerk ist im root-Verzeichnis unter /media/floppy  eingebunden.
  • /media/usb       Der USB-Stick ist im root-Verzeichnis unter /media/usb eingebunden.     
  • /media/dvd       Das DVD-Laufwerk ist im root-Verzeichnis unter /media/dvd  eingebunden.     

modulares System:  

Im Unterschied zu dem fest gefügten Betriebssystem von Microsoft, wo alles miteinander verknüpft ist, stellt sich das Linux-Betriebssystem als modular dar. Alle Bestandteile arbeiten für das größere Ganze zusammen, aber man kann bestimmte Teile auch ausschließen und das Betriebssystem wird immer noch funktionieren. Wenn man keinen Media-Player oder Dateimanager braucht, kann man diese einfach entfernen, ohne dass das Betriebssystem in sich zusammenfällt.

Diese Modularität ist der Grund dafür, dass es so viele Distributionen von Linux gibt. Jede Privatperson oder Firma kann die Programme zusammenstellen, die sie am nützlichsten findet, und alles unter einem beliebigen Namen vertreiben.

So gibt es z.B. Linux-Betriebssysteme für Handys, Router und sonstige Geräte, die so zusammen gestellt wurden, dass sie exakt auf dem entsprechenden Gerät laufen. Ansonsten gibt es noch die Live-Linux-Betriebssysteme, die auf einem USB-Stick laufen. Sie benötigten daher keine Festplatte. Die Distribution Knoppix ist dafür ein gutes Beispiel.

Die verschiedenen großen Distribution:

  • SuSE: Im deutschen Raum meistgenutzte Distribution. (Von Novell)  
  • Debian: Distribution, die auf Basis der GPL entwickelt wird.
  • Ubuntu: Auf Debian basierende Linux Distribution, leichte Installation und Umgang
  • Red Hat:  bzw. Fedora Projekt: Im amerikanischen Raum meistgenutzte Distri.
  • Mandrake: Auf Red Hat aufbauende Distribution.
  • Gentoo: (für Linux-Profis)
  • Knoppix: Live-Distribution. keine Installation nötig. Super als Rettungssystem

(siehe auch http://distrowatch.com/ : Hier werde alle Linux-Distributionen erfasst.)

(GPL: Die General Public License ist eine von der Free Software Foundation     herausgegebene Linzenz mit Copyleft für die Lizenzierung freier Software. )

Hardware und Treiberversorgung unter Linux

Die meiste Standardhardware funktioniert mit Linux perfekt: Festplatten, RAM-Speicher, Mainboards, Netzwerkkarten und Digitalkameras bereiten unter Linux normalerweise wenig Probleme. Allerdings sieht es bei neuer Hardware oder bei Laptops schon anders aus. Sofern der Hersteller nicht Linux unterstützt, müssen die erforderlichen Treiber für diese Hardware von der Linux-Community geschrieben werden.

Zum Glück wird aber die Hardwareunterstützung für Linux von Seiten der Hersteller wie auch die Softwareunterstützung immer besser, da auch immer mehr Unternehmen auf Linux setzen.

Das eigentliche Herzstück eines Linux-Rechners ist der Kernel. Dieser verbindet Hardware mit der Software und aktualisierte Kernel werden alle paar Wochen im Internet veröffentlicht. Falls die eigene Hardware nicht unterstützt wird, besteht immer noch die Chance, dass ein neuer Kernel Abhilfe schafft.

Programminstallationen:

Unter Windows ist es relativ leicht ein Programm zu installieren. Man ruft einfach die Setup.exe des entsprechenden Programmes auf und schon wird alles installiert.

Unter Linux ist es nicht immer ganz so einfach. Am einfachsten geht es über einen Paketmanager. Der Paketmanager sorgt dafür, dass eventuell fehlende Dateien (so genannte Abhängigkeiten) ebenfalls installiert werden, so dass das Programm korrekt läuft.

Die jeweiligen Distribution haben verschiedene Paketmanager:  

  • SuSE: yast 
  • Debian: Synaptic bzw. dpkg und Apt  
  • Gentoo: Emerge
  •  Red Hat: Yum, RPM

Eine zweite Möglichkeit ein Programm unter Linux zu installieren, besteht darin, ein sogenanntes RPM zu benutzen. (RPM=Red Hat Package Manager). Diese RPM ist ein Archiv, die ein Softwarepaket enthält.

Die dritte Möglichkeit ein Programm unter Linux zu installieren, ist die Verwendung eines tar-Archives. Diese Archive findet man sehr häufig im Internet und sind meistens auch gepackt. Nachdem auspacken des tar-Archives, erhält man entweder die entsprechende Binär.Datei (also das Programm) mit den benötigten Verzeichnisse oder man erhält eine Source-Datei, die noch compiliert werden muss.

Eine vierte Möglichkeit ein Programm unter Linux zu installieren, ist die Verwendung des Programm-Codes. Dieser Programm-Code muss mit Hilfe eines Compilers compiliert werden, um ein ausführbares Programm zu bekommen.

Berechtigungen:

Linux ist als Mehrbenutzersystem entwickelt worden, wobei die einzelnen Benutzer bestimmten Gruppen zugeordnet werden. Jeder Benutzer besitzt bestimmte Berechtigungen, seine eigenen Dateien zu lesen, zu schreiben oder auszuführen sowie die Berechtigung, diese Berechtigungen zu ändern. Weil Linux für mehrere Benutzer entwickelt wurde, hat jeder Benutzer sein eigenes Passwort und kann den Zugriff auf seine Dateien einschränken.

Der Root-Benutzer (nicht zu verwechseln mit dem Root-Verzeichnis "/" eines Dateisystems) als Administrator hat Zugriffsrechte für alle Dateien und ist der einzige Benutzer, der systemweite Einstellungen vornehmen kann.